Jubelrufe, Sektdusche und Bengalos zur Siegerehrung: Der MC Nordstern Stralsund holte sich am Sonnabend vor Heimkulisse den Speedway-Mannschaftsmeistertitel. Vom ersten Lauf ansahen
die knapp 1000 Zuschauer im Paul-Greifzu-Stadion eine ausgeglichene Teamleistung, so dass die Führung
stetig ausgebaut werden konnte. Am Ende siegte Stralsund mit 39 Punkten.
Der Däne Rasmus Jensen erfuhr elf Punkte, ebenso wie Kevin Wölbert. Der Mann aus Mecklenburg-
Vorpommern wurde so zum zweiten Mal Meister mit Stralsund. „Diesmal aber live dabei. Beim Titelgewinn
2015 musste ich nach dem ersten Finale verletzungsbedingt raus“, freute er sich jetzt umso mehr.
Der Güstrower Lukas Baumann erfuhr acht Punkte und wurde ebenso gefeiert wie Lokalmatador Tobias Busch. Der hatte am Ende neun Punkte, und ihm war nach seinem letzten Prädikats-Rennen anzusehen, dass er den Jubel genoss. Ob Ultras oder Busch-Fanclub, alle gönnten ihm diesen Abschied auf dem obersten Treppchen. Noch auf
dem Siegerpodest sagte er: „Das war noch nicht mein letztes Rennen. Ich lade euch alle am 8. Oktober ein.
Da werde ich hier in Stralsund mein Abschiedsrennen fahren.“ Der vorhergesagte Zweikampf
zwischen dem dreifachen Deutschen Mannschaftsmeister MSC Brokstedt und den Nordsternen blieb in diesem Eintages-Finale allerdings aus, denn die Wikinger hatten schon vor dem Start den ersten schweren Schlag zu verkraften. Norick Blödorn hatte kurzfristig eine Nominierung zur Junioren-WM in Cardiff bekommen und musste dieses höherwertige Prädikat fahren. Dazu kam: Topscorer Kai Huckenbeck, einer der besten Deutschen und der Einzige, der um den Einzug in die Grand-Prix-Serie kämpft, war im vorletzten Lauf des Tages in
einen schweren Sturz verwickelt. Den Zuschauern stockte der Atem, denn der 29-Jährige blieb auf der Bahn liegen, bis der Krankenwagen kam. Noch auf der Bahn wurde der Fahrer für den Transport stabilisiert,
waren doch Skelettverletzungen zu befürchten. Huckenbeck wurde dann zu weiteren Untersuchungen
nach Greifswald gebracht. Die Überraschung des Tages war der MSC Olching. 34 Punkte bedeuteten
den Vizemeister-Titel, über den sich die Bayern riesig freuten. „Wir haben schon mit Silber geliebäugelt, aber dass es jetzt geklappt hat, ist einfach super“, sagte Teammanager Stefan Wunderer. „Das ging aber nur, weil uns Berghaupten noch Ben Ernst ausgeliehen hat. Toll, dass die Bahnsportfamilie so zusammenhält.“ Die Mannschaft
hatte mit Nicolai Klindt den Tagesbesten in ihren Reihen. Er buchte 14 Punkte auf das Olching- Konto. Während Titelverteidiger Brokstedt mit 28 Zählern Bronze holte, landete Berghaupten mit 18 Punkten in der Endabrechnung auf dem wohl erwarteten 4. Platz.
Ines Sommer
Diplom-Journalistin
stellvertretende Leiterin
Lokalredaktion Stralsund