Nach zwei Jahren Zwangspause, soll im kommenden Jahr wieder eine Speedway-Bundesliga starten. Dass zuletzt der Titel des Speedway-Mannschaftsmeisters in Deutschland in einem so genannten „Ein-Tages-Finale“ vergeben wurde, soll damit endgültig der Geschichte angehören. In 2023 – so ist es beschlossene Sache – wird die Titelvergabe wieder über eine Rennserie erfolgen. Zu diesem Entschluss sind Vertreter des Deutschen Motorsportbundes (DMSB) und einiger ambitionierte Speedway-Vereine nun übereingekommen. Vorangegangen waren einige Gesprächs- und Verhandlungsrunden in denen zunächst einmal sondiert wurde, welche Clubs aus Deutschland sich in einer neu organisierten Bundesliga engagieren wollen. Letztlich einigten sich neben dem amtierenden deutschen Meister, MC „Nordstern“ Stralsund, dem MC Güstrow (beide Mecklenburg-Vorpommern) und dem MSC Brokstedt aus Schleswig-Holstein gleich drei Vereine aus dem Norden der Republik frühzeitig für die Teilnahme. Aus dem Süden gesellt sich zudem der MSC Olching aus der Nähe der bayrischen Landeshauptstadt München dazu.
Zusätzlich zu den gemeinschaftlichen Organisationsgesprächen der Teilnehmer, Verbandsverantwortlichen und Liga-Interessenten, hatten die drei Nordclubs in einem Arbeitskreis vorab ein gemeinschaftliches Reglement erarbeitet, welches detailliert mit allen Beteiligten besprochen, verfeinert und dem DMSB nun zur Freigabe vorgelegt wurde. „Uns war es besonders wichtig hier mit äußerster Transparenz und auf Augenhöhe zu agieren“, so Steffen Höppner vom MC „Nordstern“. Bei der Neuorganisation der Speedway-Bundesliga soll es vor allen Dingen um die sportliche Ausgeglichenheit gehen um den Zuschauern, Fans, wirtschaftlichen Partnern sowie den Clubs ein hochwertiges und sportlich interessantes Produkt auf hohem Niveau zu präsentieren. Der Modus der Liga ist dabei denkbar einfach. Jeder Verein der Liga trifft dabei in jeweils einem Heim- und einem Auswärtsrennen auf jeden der anderen Liga-Mitglieder. Derzeit würde dies bei vier teilnehmenden Clubs jeweils sechs Rennen pro Verein bedeuten. „Drei Heim- und drei Auswärtsrennen sind gut zu absolvieren und sollten für die Speedway-Fans attraktiv sein“, ist sich Michael Schubert, Vorsitzender des MSC Brokstedt sicher. Für Bernd Sagert vom MC „Nordstern“ Stralsund, ist die Bundesliga zudem grundelementar für den Erhalt und die Entwicklung des Bahnsports in Deutschland. „Wir brauchen eine Liga die als höchster Mannschaftswettbewerb auch die entsprechende Wertigkeit ausstrahlt.“ So wollen die teilnehmenden Clubs im nächsten Schritt eine gemeinschaftliche und einheitliche Vermarktung der Bundesliga erarbeiten.
Sämtliche Vertreter der teilnehmenden Clubs sind sich einig, dass mit der neugeschaffenen Bundesliga ein richtungsweisender Schritt getan wurde. „Ein Anfang ist gemacht – wie sich die Liga dann zukünftig entwickelt wird die Zukunft zeigen“, so der Tenor nach der jüngsten Gesprächsrunde. Die Fans dürfen sich also jetzt schon auf einen sportlich interessanten Wettbewerb freuen, der sicherlich nach den vergangenen zwei Jahren eine neue Ära im Speedway-Sport einläuten wird.